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Frischer, stärker, cooler – Cold Brew erobert die Herzen der Wiener Kaffeeliebhaber:innen


Ja, ja, ja – man kann Cold Brew auch als In-Getränk des Sommers abtun. Schließlich laufen New Yorks, Londons und Berlins Kreative nur noch mit den eiswürfelgeschwängerten To-Go-Bechern herum. Und signalisieren jeder/jedem, die/der es sehen will – oder auch nicht: Wer cool sein will, trinkt ihr/sein Koffein ab sofort kalt gebrüht.


Dazu werden Wasser und Filterkaffee für 12–24 Stunden dem Kühlschrank überlassen. Dann wird gesiebt, verdünnt und mit allerhand interessanten Zutaten, vom Zitronenscheibchen über Tonic bis hin zu Rosmarin, verfeinert.


Wie eine frische Sommerbrise

Geschenkt, durchgewunken, nächster Trend? Doch halt, wie hat meine Mama schon immer gesagt: »Kind, zuerst probieren, bevor du sagt, dass du es nicht magst!« Hab ich dann natürlich gemacht. Und was soll ich sagen – bäääm, das Zeug rockt ja nun wirklich! Cold Brew schmeckt zwar wie Kaffee, aber trotzdem anders. Da er kalt gebrüht wird, enthält er 15 Prozent weniger an Säuren und Ölen. Das macht ihn weicher, milder und somit auch magenfreundlicher. Und das merkt man auch im Geschmack. Dieser ist nämlich total erfrischend. Und – ich kann es nicht anders beschreiben, absolut süffig. Farblich ist er heller als Espresso oder Filterkaffee. »Zudem holt die schonende Art der Zubereitung die volle Aromen-Palette hervor«, erklärt Coffee Sommelière Silvia Maino. Diese kann von Beeren, über Schokolade, bis zu gerösteten Nüssen reichen. Kenner:innen schmecken auch Schokolade oder Zitrusaromen heraus. Das heißt also, je hochwertiger die Bohne, desto vielfältiger das Geschmackserlebnis. Da ich meinen Cold Brew mit dem Kenya Ndurutu Direct Trade aus dem Wiener Rösthaus gebraut hatte, kam ich natürlich in den vollen Genuss von perfekt ausbalancierten Honignoten, Johannisbeere und Limette. Mhhh ...


Schonend, ja – aber ansonsten eher wild als mild

Erfrischend, durstlöschend und kalorienarm – das perfekte Sommergetränk also. Doch Vorsicht, die lange Ziehdauer im Kühlschrank hat es in sich. Das Cold-Brew-Konzentrat ist um ein vielfaches stärker als ein Espresso. Deshalb ist es auch wichtig, es mindestens mit 2/3 Wasser zu verdünnen. Aber dann sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Manche tun einfach nur etwas kalte Milch dazu. Ich persönlich mag ihn puristisch mit Zitronenscheibe und Minze. Sogar in Liaison mit Sorbets wurde er schon gesichtet und pssst, bloß nicht weitersagen – mit Tonic Water (und wahlweise Gin). Böse Kombi, ganz böse, aber so für Zwischendurch einfach nur urgut.

 

Cold Brew Kaffee Rezept

im Glas mit Schraubverschluss + Handfilter


Das Schöne an dieser Methode für den Cold »Brewed« Coffee ist, dass Sie nicht viel brauchen: grob gemahlenen Kaffee, ein großes Glas (z. B. Weckglas oder Schraubglas), kaltes Leitungswasser, einen Handfilter oder ein feines Sieb.


  • 10 g groben Kaffee je 100 ml, also für 1 l Wasser 100 g Kaffee (für ein stärkeres Konzentrat aber auch gerne mehr)

  • beides in ein Gefäß mit Deckel füllen und gut umrühren – 12–24 Stunden im Kühlschrank stehen lassen

  • danach filtrieren (mit einem Handfilter oder einem feinen Sieb)

  • jetzt pro Glas 1/3 Konzentrat, 2/3 Wasser und ein paar Eiswürfel; wer mag, kann auch gerne einen Teelöffel reinen Muscovadozucker dazuzugeben

  • servieren


Der Cold Brew lässt viel Raum zum Experimentieren; es gibt viele Tipps und Tricks um die eigene Rezeptur zu finden. Cold Brew ist zwar ein wenig zeitaufwendig, aber auch eine gute und leckere Abwechslung in den warmen Sommertagen. Man kann das Konzentrat auch problemlos lagern.

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